Grauer Burgunder. Grauer Mönch. Pinot Grigio. Ruländer. Sivi Pinot. Bekannt also von zahlreichen Namen, und das ist nicht zufällig. Der Wein von Pinot Gris hat mindestens drei, deutlich andere Herstellungsmethode in der Welt. Dessen Grund ist, dass dieser Wein kann sehr schön im Holz ausgebaut werden, kann aber auch im Edelstahltank ohne Oxygen ausgebaut werden und seine sortentypische Obstnoten betonen. Damit die Rebsorte sehr gut den Zucker sammelt, geeignet auch für die Erziehung von Natursüssweine.
Mit (sogar im Holz, als auch auf Feinhefe) gereiften, ausgebauten Weinen können wir uns in Rheinhessen, Pfalz, Baden (Deutschland), in Elsass (Frankreich) oder in Steiermark (Österreich) treffen. Wenn wir wunderschöne frischen, obstbetonte Weine suchen, dann kaufen wir Grauer Burgunder aus Friaul-Julisch-Venetien oder Trentino-Südtirol (Italien); diese Art von Grauer Burgunder wurde da entwickelt, und deshalb auch „Pinot Grigio Stil“ genannt ist. Hauptsächlich aus Deutschland können wir dann die (halb)süße Varianten verkosten. Diese Weine können wegen des schönen Säuregehalts auch sehr lang lagern.
Ein interessantes deutsch-ungarisch-französisches Geschichte über Grauer Burgunder. Nach der verbreiteten Ansicht wurde die Rebsorte von Karl IV, römisch-deutscher Kaiser nach Ungarn (Badacsony, Plattensee) gebracht (Zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts). Dann, gegen 1568 wurde sie von Lazarus von Schwendi (Diplomat für Kaiser Karl V, Ferdinand I, Maximilian II.) von Ungarn nach Elsass gebracht, in die neue französische Heimat. Die Rebsorte stammt nämlich aus Frankreich, aber aus Burgund und nicht aus Elsass. Sie ist eine natürliche Mutation von Pinto Noir.